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Kloster Mutter der
Barmherzigkeit, Dobrac

Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid (Mt 11,28)

In einer Tradition des Kanuns, wo die Frau keine Würde und keinerlei Rechte hat und das Eigentum des Mannes oder der Brüder ist, in einer Welt der extremen Armut, wo Alkoholismus eine sehr breite Streuung hat, in einer brutalisierten Gesellschaft, die das Gefühl für den Menschen scheinbar verloren hat, da sind vor allem Kinder und Frauen Opfer eines Machtgebarens, das unvorstellbar ist.

Wo auch strukturelle Gewalt das ganze Gesellschaftssystem durchdringt, da kann man gleichzeitig von einer traumatisierten Gesellschaft sprechen.
Wir haben mit Menschen mit einem Dauertrauma auf vielen verschiedenen Ebenen zu tun.

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Für Viele, vor allem für Mütter, Frauen und Kinder ist das Kloster der einzige Ort, wo sie sich sicher fühlen und reden können, wo sie sein dürfen und für einige Stunden Schutz haben.

Eigene Nöte einem Fremden zu sagen, ist für viele völlig fremd.
Die Scham und Angst hindert vor allem die Frauen am Reden über die ständig erlebte Gewalt. Meist
kommen sie aus einem wirtschaftlichen oder gesundheitlichen Grund ins Kloster, dann beginnen sie, ihre Geschichte zu erzählen.
Die meisten Schicksal sind für unsere westlichen Denkmuster nicht zu fassen und unglaublich.
Wir können oft nichts anderes tun als zuhören, den Schmerz mit den Menschen teilen, ihnen ihren Wert und ihre Würde durch unsere Zuwendung mitteilen und sie letztlich in die Hände Gottes legen und ins Herz Gottes betten.