Unter Wölfen
Wir fahren raus Richtung Berge zu einer Kranken. Die Wildheit dieser Gegend ist noch fernab von Tourismus und hat es mir immer schon angetan.
Unterwegs passieren wir den Wolfskreisel. Seit dem Frühling wurde die Verkehrsinsel mit Wölfen aus rostigem Metall bevölkert. In der Mitte steht das heulende Leittier, aussenrum fletschen die Rudeltiere die Zähne. Für die Fremden, die als Touristen kommen, mutet dies archaisch an, verspricht ungebändigte Natur, vielleicht sogar die Begegnung mit dem Wolf. Durchwegs für „Unterwegs“ ein kleiner Adrenalinschub, der für die wilden Berge stimuliert.
Bei den Einheimischen kommt dieses Naturmonument ein wenig anders an. Sie sagen uns:
„Wir sind doch keine wilden Wölfe. Wir sind doch nicht ohne Zivilisation, wir sind auch Menschen und nicht gefährlich!“
So könnten die Wölfe ein Ansporn sein, gemeinsam an dieser Verkehrsinsel vielleicht ins Gespräch zu kommen, den interkulturellen Dialog zu führen. Und ich ertappe mich dabei, wie ich gerade in Gedanken ein paar Lämmer zu den Wölfen positioniere …