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8. Dezember
AVE MARIA

Die zweite Kerze brennt und es ist das Fest der Unbefleckten – im liturgischen Kalender auf den Montag verschoben, in mir klappt das nicht so. Dieses Fest ist in mir seit meiner Kindheit tief eingeprägt und jedes Jahr werde ich ein paar Tage davor spirituell suchend – nach dem Mysterium wohl von Reinheit und Schönheit in der Zweiten Eva, die Maria heisst.
Der 8. Dezember ist das Patrozinium unserer kleinen Dorfkapelle. Als ich klein war, kam dafür die ganze Verwandtschaft zusammen. Und der Name des Festes „Maria Empfängnis“ hat in mir wohl die erste geistliche Krise ausgelöst. Ich verstand nämlich: „Maria im Gefängnis“. Und ich fragte in unserer Küche völlig durcheinander: „Ja, warum war denn Maria im Gefängnis?“ Schallendes Gelächter war die Antwort. In mir löste das den Rückzug aus; mit der bohrenden Frage des schweren Deliktes der Heiligen Frau zog ich mich sehr viele Tage in unsere Holz-hütte zum Denken zurück. Irgendwann habe ich dann zwischen den Holzscheiten meine einsame, aber nicht mehr in mir zu löschende Entscheidung getroffen: „Und wenn die ganze Welt sagt, dass Maria im Gefängnis war: SIE WAR NICHT IM GEFÄNGNIS! SIE LÜGEN!

Nun höre ich das AVE MARIA und lasse den reinen Ton in mich fallen. Das Mysterium von Reinheit und Schönheit, von Ursprünglichkeit und Klarheit, Absichtslosigkeit im Wesen – das alles möchte in mich fallen. Da spüre ich ein Zaudern: Darf ich das zulassen? Ist die Welt nicht zu schmutzig geworden, die Schöpfung zerstört, die Absichtslosigkeit egoistischen und manipulierten Belangen einheimgefallen, das Heilige Land verwüstet, die Körper der Menschen in jeder Hinsicht benutzt und ausgebeutet, die Erde von Blut befleckt. Und doch:  da ist das: „GRATIA PLENA“ - voll der Gnade! Ich weiss auf einmal: die Sehnsucht nach dem Reinen, Schönen und Göttlichen, nach dem Unberührten und Unversehrten, die steckt in jedem Menschen. Und ich schicke MARIA, die Unbefleckte, über die Erde, dass sie die Sehnsucht wecke nach dem, was echt und wahr und rein und schön ist. Wir brauchen sie, diese Sehnsucht. Wir brauchen sie, die Frau, die in sich die Neue Schöpfung trägt. Wir müssen uns zu ihr vielleicht auch schmerzlich „hindurchsuchen“ allein in einer Hütte. Aber wir werden - unserer wirklichen Sehnsucht fündig - von Maria nach Betlehem geführt. Da bin ich mir sicher.

„ORA PRO NOBIS“

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